Es bleibt in der Familie

Es bleibt in der Familie

Scanlan, O’Donnell, Redmond, Ryan, Butler, Nelson, James, McFaul, Fitzgerald, …

Irlands Leuchtturmwärter-Familien – die Liste ist so groß wie die vielen Generationen. Für einige reicht die Leuchtturmwärter-Tradition sogar bis ins Jahr 1803 zurück.

Vielen im Leuchtturm tätigen Familienmitgliedern wurde diese besondere Verbindung zum „Lichtblitz“ bereits in die Wiege gelegt. Elsie J. Nelson, Tochter und Ehefrau eines Leuchtturmwärters, wurde im Leuchtturm Minehead, County Wexford, geboren, wo ihr Vater damals stationiert war. Leuchtturmwärter Bill Scanlan wiederum war Sohn und Enkelsohn eines Leuchtturmwärters und wurde im Leuchtturm Galley Head in County Cork geboren. Wer seine ersten Schritte umgeben von Meer verbringt und in einem von den Pflichten des Vaters geprägten Familienleben aufwächst, hat das Gefühl für die Seefahrt praktisch im Blut.

Das Leben in einem in Betrieb befindlichen Leuchtturm hieß auch, dass man sich aus Sicherheitsgründen schon in jungen Jahren zahlreiche Fähigkeiten und Kenntnisse über das Meer aneignen musste. Vom Semaphor und Morse-Code über Witterungsverhältnisse und das Aufsagen von Seemannssprichwörtern wie „Ein schneller Hochdruck nach einem plötzlichen Abfall ergibt gewiss eine weitere Sturmbö“ – eine Kindheit am Leuchtturm war die beste Vorbereitung auf die Arbeit als Leuchtturmwärter.

Eine Kindheit am Leuchtturm

Róisín O’Sullivan wuchs zu einer der heute interessantesten Touristenattraktionen von Wexford heran: „Als ich geboren wurde, war mein Vater am Leuchtturm Hook stationiert. Mein älterer Bruder und die ältere Schwester wurden geboren, als Vater während eines Hochsee-Aufenthalts an einer anderen Station arbeitete, und wir lebten in einer kleinen, seitlich am Turm angebauten Wohnung. Damals war es völlig normal, dass der Vater Leuchtturmwärter ist. Doch es gibt natürlich auch Leute, die nicht glauben können, dass der Leuchtturm Hook, den jetzt Tausende als riesige Touristenattraktion besuchen, mein erstes Zuhause war!“

Die Familie von Geraldine Ryan verbrachte auch einige Zeit in Hook: „Ich habe tolle Erinnerungen an meine ersten Jahre dort; es war ein wunderbarer, bezaubernder Ort.“

Eibhlin Moynihan Wickham erzählt, dass „Leuchtturm-Kinder ein einzigartiges Leben hatten … Nur auf Festlandstationen konnten Familien zusammensein. Bei Hochsee-Aufenthalten [one] war Papa im Leuchtturm und Mama und die Kinder [lived] hielten sich in den Festlandunterkünften auf. Nicht viele Kinder können von sich behaupten, jede Nacht beim Strahl der sich gleichmäßig drehenden Laterne eingeschlafen zu sein.”

Der Vater von Aoife Hennessy, Tochter eines Leuchtturmwärters, war am Loop Head im Einsatz. „Für ein Kind war es das Größte, die Stufen des Leuchtturms hinaufzusteigen, um die Lichter zu entzünden.“

Die Fackel weiterreichen

Wollte sich ein Wärter zur Ruhe setzen, waren gleich mehrere seiner Söhne oder Neffen zur Stelle, um das Familienunternehmen weiterzuführen. Willie O’Donnell, vorübergehender Wärter des Leuchtturms Inishowen, übernahm die Stelle von seinen Onkel James O’Donnell, der seinen Dienst über 60 Jahre geleistet hatte. Im gestandenen Alter von 85 Jahren war James O’Donnell natürlich schon zu schwerfällig, um den Turm zu erklimmen und das Licht zu entzünden. Willie war erst 17 Jahre alt, als er die Position von seinem älteren Onkel übernahm und sein Leben dem Licht widmete, bis er mit 75 in den Ruhestand ging.

Natürlich können auch die Töchter von Leuchtturmwärtern die Tradition fortsetzen. Pauline Butlers Vater Edmund Fitzgerald trat 1923 als Leuchtturmwärter ein. 1969 wurde Pauline weibliche stellvertretende Leuchtturmwärterin von Galley Head. „Galley Head wurde 1969 an das Stromnetz angeschlossen. Als der stellvertretende Wärter versetzt wurde, bin ich zur weiblichen Stellvertreterin ernannt worden. Wir haben uns nie einsam gefühlt. Ich habe den Leuchtturm nie als einsam empfunden. Leuchttürme haben so etwas Romantisches, und ich glaube, dass die Kinder es geliebt haben, dort aufzuwachsen. Es war ein aufregender Ort, und mit einem Auto fühlten wir uns auch nie abgelegen.“

Zwei der 15 Kinder des Ehepaares, mit Larry Butler als Vater und Leuchtturmwärter, blieben der Familientradition treu und wurden ebenfalls Leuchtturmwärter.

Obwohl die Leuchttürme mittlerweile automatisiert sind und wir keine Wärter mehr haben, bleibt die familiäre Verbindung zum Leuchtturm bestehen. Liam McFaul, dessen Familie gleichbedeutend ist mit Rathlin West Light, ist Wärter im atemberaubenden RSBP-Vogelschutzgebiet der Insel. Gerald Butler, ehemaliger Begleitwärter und Sohn von Pauline und Larry, ist jetzt Hausmeister von Galley Head und hat über das Leben als Leuchtturmwärter geschrieben.

Diese einmalige Lebensart brachte eine besondere Liebe zum Leuchtturm und dem Meer hervor. Vergangenheit und Tradition der Arbeit mit dem Licht werden von den Familien hochgehalten.

Machen Sie einen Ausflug zu einem der Leuchttürme und entdecken Sie die faszinierende Wirkung dieser glänzenden Leuchtfeuer.

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Bildtitel:
·         Hinten, l nach r: Vincent, Mary Corish geb. Walsh, Peter, Joe, Patrick, Margaret.
·         Vorn, l nach r: May, Aidan, Philomena, Patrick Corish (Hauptwärter, Ballinacourty 1911–1918), Anna.

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